Agitiertes Verhalten bei Alkoholentzug


Chronischer Alkoholmissbrauch (Alkoholabusus) führt zu einer körperlichen Abhängigkeit. Sobald der Blutalkoholspiegel unter eine individuelle kritische Schwelle sinkt, kommt es zu Entzugserscheinungen. Die ersten Symptome eines Alkoholentzugssyndroms sind innere Unruhe, Zittern, Schlaflosigkeit, Angst, erhöhte Reiz- und Erregbarkeit sowie Übelkeit und Erbrechen.

Zwei bis drei Tage nach der letzten Alkoholeinnahme kann ein sogenanntes Alkoholdelir oder Delirium tremens auftreten. Etwa 13 Prozent der Alkoholiker erleben ein Delir1, das sich meist in Folge eines ungeplanten Entzugs entwickelt, zum Beispiel aufgrund einer akuten Erkrankung. In seltenen Fällen kann ein Delir auch im Laufe einer ausgeprägten Trinkphase auftreten. Es wird dann als Kontinuitätsdelir bezeichnet.

Im Alkoholdelir ist Agitiertheit typisch


Das Delir als Komplikation der Alkoholkrankheit ist von motorischer Unruhe, Beschäftigungsdrang, Desorientiertheit, Halluzinationen sowie einer starken Hyperaktivität des autonomen Nervensystems geprägt.

Puls, Blutdruck und Atemfrequenz sind erhöht. Die Betroffenen laufen oder suchen ziellos herum, sind gereizt bis aggressiv, schwitzen stark und zeigen das typische Zittern (Tremor) mit Pillendrehbewegungen der Finger.

Ein Alkoholdelir ist potenziell lebensgefährlich und daher immer ein Notfall, der eine sofortige stationäre Aufnahme erfordert.

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