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PhaseGefühle/Verhalten bei AgitationDas können Sie als Angehöriger/ Betreuer tun
1. Triggerphase (Trigger = Auslöser)Ängste und zunehmende Anspannung, feindselige Grundstimmung; nach außen eher ruhig wirkend; Kontakt wird weitgehend vermiedenBeobachten Sie das Verhalten und erkennen Sie innere Anspannungszustände. Gibt es Gründe für Angst und Ärger? Zeigen Sie Verständnis und hören Sie geduldig zu. Versuchen Sie möglichst die Ängste zu nehmen und Konflikte zu lösen.
2. Übergangs- phaseÄrger und Wut; die Person erlebt sich selbst als erregt. Der Betroffene ist fordernd und streitbar, er provoziert und manipuliert; eventuell zieht er sich auch erst einmal zurückIgnorieren Sie Anschuldigungen. Bleiben Sie sachlich und ruhig. Suchen Sie das Gespräch, aber führen Sie keine Diskussionen über Wahninhalte. Setzen Sie deutlich und bestimmt Grenzen und geben Sie die Richtung vor. Handeln Sie Kompromisse aus.
3. KrisenphaseZunehmende Wut und Aggression; der Betroffene schimpft, schreit herum, provoziert, droht und gestikuliert; verminderte KörperdistanzWie in Phase 2; halten Sie mindestens eine Armlänge Abstand. Warnen Sie vor Konsequenzen, aber vermeiden Sie provokative Begriffe, Vorwürfe, Ermahnungen oder Drohungen. Geben Sie einfach gesprochene Handlungsanweisungen und bleiben Sie möglichst im Gespräch.
4. Destruktive PhaseRaserei und blinde Wut; der Betroffene ist völlig außer sich; er zeigt destruktives Verhalten und setzt Gewalt gegen Sachen oder Personen ein; SuizidgefahrVerlassen Sie den Raum. Bringen Sie sich und andere in Sicherheit. Rufen Sie professionelle Hilfe (Sozialpsychiatrischer Dienst, Notarzt, Arzt, Polizei), um Sicherheit zu gewährleisten und Kontrolle wiederzugewinnen.
5. Abkühlungs-phaseAggression und hohe innere Anspannung, aber kein offensichtlich destruktives Verhalten mehrSeien Sie wachsam, denn ein Wiederaufflammen der Gewalt ist möglich. Üben Sie keine Vergeltung oder Rache. Begegnen Sie dem Betroffenen ruhig und empathisch.
6. Integrative PhasePerson ist wieder zugänglich für Gespräche. Anspannung und agitiertes Verhalten nehmen ab.Nehmen Sie die Gespräche wieder auf und versuchen Sie gemeinsam, zugrunde liegende Probleme zu lösen.

(Quelle: Kidd B, Stark C (Hrsg.), Management of violence and aggression in health care. London: Gaskell, 1995.)

Was kann bei Agitation und Aggression von Demenzpatienten helfen?


Junger Mann im schwarzen Mantel rauft sich voller Wut die Haare. Bei aggressiver Agitiertheit ist für Angehörige oder Betreuer wichtig, ruhig zu bleiben und auf die eigene Sicherheit zu achten.

Bei agitierten Demenzpatienten, die Aggressionen zeigen, hat sich unter anderem das Vorspielen von Musik mit biographischem Bezug (Lieblingsmusik) als beschwichtigend erwiesen.

Auch die Anwendung von Aromastoffen in der Aromatherapie, zum Beispiel Duftlampe mit Lavendelöl oder Lieblingsduft, kann einen leicht beruhigenden Einfluss auf agitiertes Verhalten bei Patienten mit Demenz haben1.

Weitere Hinweise zur Behandlung von Agitiertheit finden Sie hier.

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